„Best of“ – Herbstkonzert des Harmonika Clubs Karlsdorf-Neuthard
Das Herbstkonzert des Harmonika-Clubs Karlsdorf-Neuthard stellt im Vereinsleben alljährlich den musikalischen Höhepunkt dar. In diesem Jahr bildete es den Abschluss der Feierlichkeiten zum 80jährigen Bestehen des Vereins. Eine große Zahl an Zuhörern erlebte in der Bruchbühlhalle in Neuthard ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm, dargeboten von den beiden Orchestern des Vereins sowie dem Chor „Spirit&Voices“. Aus Anlass des Jubiläums hatte der Verein das Konzert unter das Motto „Best of“ gestellt, um dabei sowohl eine Auswahl von Stücken aus den vergangenen Konzerten als auch Best of“-Zusammenstellungen von Künstlern und Gruppen zu präsentieren.
Mit dem Hauptthema aus „Phantom der Oper“ eröffnete das 1. Orchester unter Leitung von Wilhelm Nill den Konzertabend. Das Stück ist durch den großen orchestralen Klang sowohl durch die Akkordeon-Register als auch die elektronischen und percussiven Klangkörper gut als „Ouvertüre“ geeignet. Dem Orchester gelang eine herausragende Präsentation v.a. der verschiedenen charakterischen Gestaltungen des Themas, wie sie in dieser Bearbeitung angedacht waren.
Es folgten mit „Allemande“, „Courante“ und „Gigue“ drei Sätze aus der Suite „Die drei Musketiere“, einer Komposition für Akkordeon von Adolf Götz. Zwar erinnert die zeitgenössische Tonsprache der einzelnen Sätze und ihre Anlage nicht wirklich an vergleichbare Suitensätze aus dem 17. Jh., aber gerade dadurch erhält das Werk spielerisch hohe Anforderungen, z.B. die ständigen Taktwechsel in der „Courante“. Die klare dirigentische und rhythmische Führung verhalf der Orchester zu einer vorzüglichen Präsentation dieses Werkes.
Den Abschluss des 1. Blocks bildete der bekannte Militärmarsch „Pomp and Circumstances“ von Edward Elgar, dessen bekannter Mittelteil als Lied mit dem Titel „Land of hope and glory“ zur zweiten und heimlichen Nationalhymne Englands geworden ist. In rhythmischer Präzision sowie einer vielfältigen dynamischen Abstufung ließ das Orchester vielfältige spielerische Qualitäten erkennen.
Im Anschluss nahm das Seniorenorchester auf der Bühne Platz. Den Anfang ihrer Darbietungen machte eine Bearbeitung von „Conquest of Paradise“, eines Filmmusikstücks, das seinen Bekanntheitsgrad u.a. auch als Einzugsmusik des Boxers Henry Maske bei seinen Kämpfen erhielt. Dem Orchester gelang es eindrucksvoll, die Balance zwischen einem markant und hektisch wirkenden pulsierenden Rhythmus und der ruhigen, in sich gekehrten Hauptmelodie zu bewahren. Getreu dem Konzert-Motto „Best of“ folgte dann eine Zusammenstellung von 11 bekannten Walzermelodien von Johann Strauß. Präzision, rhythmische Genauigkeit und auch Leichtigkeit prägten die Interpretation des Seniorenorchesters. Nach den vielfach arrangierten und bearbeiteten Hit „Blueberry Hill“ ließ das Seniorenorchester in einer Bearbeitung seines Dirigenten Markus Bellm zum Abschluss des 1. Teiles den bekannten Marsch „Hoch Badnerland“ erklingen, an dessen Schluss die Melodie der Hymne des Landes „Baden“ steht.
Den Auftakt des 2. Konzertteils gestaltete das 1. Orchester gemeinsam mit dem Frauenchor „Spirit&Voices“ der kath. Pfarrgemeinde St. Sebastian Neuthard. Gemeinsam brachten sie zunächst den Titel „Adiemus“ des wallisischen Komponisten Karl Jenkins, dessen Werke eine eigene, überwiegend meditativ wirkende zeitgenössische und dennoch tonale Tonsprache haben, anschließend eine Zusammenstellung von Musiktiteln aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ des Filmmusikkomponisten Ennio Morricone zu Gehör. Der Gesamtklang Orchester und Frauenchor erwies sich als gegenseitige Ergänzung, bei „Adiemus“ zeigte der Chor eine Leichtigkeit in der Aussprache und Darbietung des lateinisch wirkenden, aber aus einer eigenen Phantasiesprache stammenden Textes, in beiden Stücken überzeugte der Chor durch saubere klare Intonation aller Stimmen und eines sauberen Chorklangs. Das Orchester zeigte differenziert in Tempo, Artikulation und Dynamik den entsprechenden Charakter der einzelnen Melodien. Vorstand Martin Bellm eröffnete die „Morricone-Zusammenstellung“ mit einem Solo auf der Mundharmonika.
In den folgenden 2 Potpourris spielte das 1. Orchester Zusammenstellungen, „Best-Of’s“, zunächst des Interpreten Gilbert O Sullivan, anschließend von beliebten Titelmelodien deutscher Fernsehserien (u.a. Lindenstraße, Derrick, Dallas, Schwarzwaldklinik). Dabei konnten die Zuschauer zur jeweiligen Melodie Bilder aus der entsprechenden Fernsehserie betrachten.
Den Abschluss bildete eine Zusammenstellung „Best of HCN“, die von beiden Orchestern gemeinsam präsentiert wurde. Zunächst wurde mit „Was sind Stunden, die man nie vergisst“ an die jährliche Punksitzung, dann mit „Der Mai ist gekommen“ an das jährliche Maifest erinnert, bevor an die beiden Ehrendirigenten des Vereins Fritz Kappenstein und Janci Czolk mit jeweils einem häufig gespielten Stück erinnert wurde. Den Abschluss bildete die Vereinshymne.
Nach den Dankesworten des Vorstandes waren alle eingeladen, mit den Orchestern das Vereinslied gemeinsam zu singen.
1. Orchester und Seniorenorchester präsentierten „Best of HCN“