1. Orchester Seniorenorchester
„Es lebe die Freundschaft“ – Herbstkonzert des Harmonika Clubs Karlsdorf-Neuthard
Das Herbstkonzert des Harmonika-Clubs Karlsdorf-Neuthard stellt im Vereinsleben alljährlich den musikalischen Höhepunkt dar. Eine große Zahl an Zuhörern erlebte in der Bruchbühlhalle in Neuthard ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm, dargeboten von den beiden Orchestern des Vereins sowie Darstellern in Gesang und Schauspiel. In diesem Jahr wurde in Anlehnung an Peter Maffays „Tabaluga“ die Geschichte „vom kleinen Drachen und der Freundschaft“ mit Text, Schauspiel, Gesang und Orchesterbegleitung bearbeitet, arrangiert und aufgeführt.
Mit dem für Akkordeon-Orchester komponierten Stück „Concertation“, eine Mischung aus „Concert“ und „Invitation“ (=Einladung) eröffnete das 1. Orchester unter Leitung von Wilhelm Nill den Konzertabend. Das Stück ist rondoähnlich aufgebaut mit einem immer wiederkehrenden zügigen, aber dennoch feierlichen Hauptthema. Die ständigen Wechsel zwischen kräftigen und dezenten Passagen, zwischen Abschnitten in Moll und Dur brachte das 1. Orchester deutlich zur Geltung und verlor dabei nie die Präzision und Virtuosität in den musikalischen Figuren.
Mit einer Zusammenstellung verschiedener Melodien aus den Opern von Giuseppe Verdi, arrangiert vom Ehrendirigenten Fritz Kappenstein gelang es dem ersten Orchester, das Konzertpublikum zum Mitsummen zu bewegen. Die klare Führung verhalf dem Orchester, die ständigen Wechsel von Tempo, Dynamik und Taktart zu meistern und das Potpourri vorzüglich zu präsentieren.
Das musikalisch längste und anspruchsvollste Stück folgte mit dem Pop-Samba „Copacabana“ in Anlehnung an das 1978 entstandene gleichnamige Lied, bearbeitet von Hans-Günther Kölz, einem bekannten zeitgenössischen Komponisten für Akkordeonmusik. Die Titelmelodie wandert dabei durch fast alle Stimmen des Orchesters. In der Ausführung waren nicht nur wechselnde Dynamiken, sondern auch viele rhythmischen Genauigkeiten gefordert. Improvisationen lockerten das Stück auf, insbesondere eine Passage, die nahezu das ganze Orchester mit Percussions-Instrumenten gestaltete.
Den Abschluss des 1. Blocks bildete „Frei wie der Wind“ der schleswig-holsteinischen Männergruppe „Santiano“, die durch Shantys (Seemannslieder) sowie Irish Pop und Irish Folk-Songs in Deutschland Bekanntheitsgrad erlangt haben.
Im Anschluss nahm das Seniorenorchester auf der Bühne Platz. Den Anfang ihrer Darbietungen machte eine Bearbeitung des Orchesterwalzers „Der Schlittschuhläufer“ von Emil Waldteufel. Dem Orchester gelang es eindrucksvoll, die Winterlandschaft am Beginn zu illustrieren, in der der Schlittschuhläufer vorsichtig beginnt, seine Bahnen zu ziehen. Die virtuosen Schwierigkeiten wurden mit einer nach Leichtigkeit wirkenden Souveränität gemeistert. Ebenso leidenschaftlich und innig brachte das Seniorenorchester anschließend den Tango „La Cumparsita“ in einer Bearbeitung des verstorbenen Ehrendirigenten Janci Czolk zu Gehör. Einzelnen Spielern war die besondere Leidenschaft für den Tango im spielerischen Ausdruck deutlich anzumerken.
Mit Musik zu „Italien“ beschloss das Seniorenorchester seine Konzertdarbietung, zunächst mit einer beschwingten Tarantella „Bella Italia“, einer Original-Komposition für Akkordeon und schließlich mit dem „Bozner Bergsteigermarsch“, der als Lobeshymne auf Südtirol, das Heimatland des Komponisten Sepp Tanzer komponiert wurde und durch das daraus entstandene Lied auf Südtirol auch in unseren Breiten bekannt geworden ist. Das Seniorenorchester zeigte gekonnt in beiden Stücken die geforderten vielseitigen musikalischen Facetten wie Leichtigkeit und Innigkeit, Beschwingtheit und Zurückhaltung.
„Der kleine Drache und die Freundschaft“ – die Erzählung vom Drachenjungen Tabaluga (gespielt von Mathias Brunner), der von seinem Vater Tyrion (Markus Bellm) geschickt wird, die Welt zu erforschen und dabei dem Mond (Stefan Kistner), einem Bienenvolk mit ihrer Königin (Dunja Hofheinz) sowie der Schildkröte Nessaja (Florian Damm) begegnet und mit ihnen Freundschaft schließt, bevor er dann in die Eiswelt zu deren Herrscher Arktos (Martin Bellm) und seiner aus Eis gefertigten Tochter Lilli (Eva-Maria Reger) gelangt, dort sich in Lilli verliebt und durch die Kraft der Liebe zum Leben erweckt, bildete den 2. Teil des Konzertes. Die in ähnlicher Art eines Märchens angelegte Geschichte konnte das Publikum mit erzählenden (Joachim Benner) sowie szenischen, gesanglichen und choreographischen Darstellungsformen erleben. So mancher – Alt und Jung – wurde dabei in den Bann gezogen. Die Musik dazu spielte das 1, Orchester in Arrangements von Dirigent Wilhelm Nill und Markus Bellm. Abgeschlossen wurde das Konzert mit dem Lied „Es lebe die Freundschaft“, das Peter Maffay für die Neuauflage seiner Tabaluga-Geschichte, mit der er derzeit auf Tournee ist, komponiert wurde. Die Darsteller zeigten allesamt ihre vielseitigen Fähigkeiten in Gesang und Szenischem Spiel, das Orchester erwies sich als verlässliche Stütze und führte durch die beeindruckende Ouvertüre in das Werk ein.
Nach den Dankesworten stimmten alle mit dem Publikum noch einmal an: „Es lebe die Freundschaft!“